Gut zu wissen, was kommt…
Es ging ganz entspannt morgens nach dem Schlafen mit ganz leichten Wehen los.
Darauf war ich gar nicht vorbereitet, weil ich sicher war, es würde nachts beginnen. Ich war mir aber auch anfangs nicht sicher, ob es wirklich Wehen sind und bin dann nochmal in die Badewanne gegangen. Dort waren die Wehen gut aushaltbar, aber hörten nicht auf, so dass ich dann verstand, dass es ernst wird. Es passte ganz gut, dass ich an dem Tag einen Termin bei meiner lieben Hebamme Steffi hatte und bin dann mit Peter gemeinsam dorthin gefahren. Auf dem Weg merkte ich schon, dass ich mich stärker darauf konzentrieren musste, die Körpermitte zu entspannen und tief zu atmen. Steffi sagte mir dann, dass ich bei 2 cm bin und ich am Abend mein Baby haben würde. Ich sollte dann nochmal spazieren gehen. Da war ich erstmal kurz entmutigt, weil die Wehen schon fordernd waren und ich dachte ich halte das bis abends nicht aus. Wir sind dann auf meinen Wunsch hin nach Hause gefahren und habe da noch eine halbe Stunde um unseren Esstisch herum geturnt. Es war für mich total hilfreich, dass wir im Vorbereitungskurs bei Susanne genau besprochen haben, wann welche Bewegungen hilfreich sind.
Wir sind dann ins Krankenhaus gefahren, weil die Wehen in so kurzen Abständen kamen und mir wurde 2 Mal ein Rollstuhl auf dem Weg vom Auto in den Kreißsaal angeboten. Ich wollte aber sportlich bleiben und die Geburt schnell voranbringen und bin mit vielen Wehen in den Kreißsaal rein. Dort verließ mich dann kurz mein Selbstvertrauen und ich fragte die sehr nette Hebamme, die ich von meiner letzten Geburt kannte nach einer Walking PDA. Sie untersuchte mich erstmal und sagte, dass der Muttermund bei 8-9 cm ist und wir vermutlich keine Anästhesie mehr schaffen. Das war aber auch ok für mich, weil ich dann wusste es dauert nicht mehr lang. Ich lag dann wegen der Untersuchung auf dem Rücken und dann kam auch schon der Pressdrang. Ich bin gar nicht mehr in eine andere Lage gekommen und habe mir tatsächlich wie im Film die Seele aus dem Leib geschrien, weil ich die Schmerzen kaum ertragen konnte. Es ging einfach sehr schnell und ich habe zwischendurch gesagt es geht nicht mehr, aber konnte das Ganze ja nicht abbrechen. Für Peter war es super wichtig, dass Susanne vorher erklärt hat, dass der Punkt kommt, an dem die Frau sagt sie will nicht mehr. So wusste er es ist alles in Ordnung. Ich war nur 1 Stunde und 6 Minuten im Kreißsaal und dann war Marlene schon da. Ich war ganz überwältigt. Marlene hat gleich geschrien, aber als sie auf meinem Bauch lag, war alles gut. Sie war total wach und hat bis abends mit offenen Augen die Welt inspiziert. Und seitdem ist sie fast durchgängig entspannt. Sie ist ein richtiges Anfängerbaby und fast immer zufrieden. Es macht richtig Spaß mit ihr und auch ihr großer Bruder ist ganz verliebt in sie. Ich bin ganz froh nun durch zu sein mit der Kinderplanung und auch wenn ja alles super lief bei der Geburt, möchte ich nicht nochmal diese Schmerzen erleben. Bei der vorherigen Geburt habe ich unter eine PDA entbunden und kannte daher diese krassen Schmerzen nicht.
Vielen Dank für die großartige Vorbereitung im Kurs!