Ruhepol Susanne

Gerade neu in Göttingen angekommen und im 7. Monat schwanger, war ich sehr dankbar über den Tipp, zu Susanne Kontakt aufzunehmen. Sie wurde dann unsere Hebamme für Vorsorge, Wehenbegleitung und Nachsorge. Da als Geburtsmodus schon ein Krankenhaus feststand, haben wir die eigentliche Geburtsbegleitung nicht in Betrachtung gezogen, inzwischen kann ich mir aber auch das sehr gut vorstellen.

Susannes Geburtsvorbereitungskurs ist einfach super. Sie kann aus ihrer langjährigen Praxis auf alle Fragen kompetent Antworten geben und vermittelt die Ruhe und Zuversicht, die man braucht.

Einige andere außergewöhnliche Angebote runden die perfekte Vorbereitung auf die Geburt ab: Entspannung in der Saline – wunderbar schwerelos genießen.
Walken um den Kiessee – warum sollte man sich da in der Gruppe aufmachen, laufen kann man ja wohl noch alleine, so mein erster Gedanke. Im Endeffekt war dies das Angebot, das ich von Anfang an und bis kurz vor der Entbindung mitgemacht habe. In flottem Tempo bei Wind und Wetter (traumhaft, der Frühnebel und erste Sonnenschein über dem See) den inneren Schweinehund besiegen und sich doch frühmorgens auf den Weg machen. Mit den anderen plaudern, Fragen stellen, die im Kurs zu kurz gekommen sind, die Gedanken ziehen lassen, tief durchatmen und den Körper in Schwung halten. Was für eine wunderbare Idee.

Mit Susanne als Wehenbegleiterin war es dann für uns eine ungeheure Beruhigung zu wissen, dass ich jederzeit anrufen kann, um beraten zu können, ob schon Wehen anfangen, ob ich mich nochmal ruhig hinlegen oder doch schon ins Krankenhaus aufmachen soll. Besonders mein Mann konnte in der Zeit kurz vor dem Termin trotzdem noch guten Gewissens ins Büro fahren. Da er 1 Std. Fahrtweg nach Hause hat, wären wir beide sonst zunehmend schrecklich nervös geworden und die Vorstellung, dass er in Hektik über die Autobahn rast, um rechtzeitig bei mir zu sein wenn’s denn losgehen sollte, hat uns beiden nicht gefallen. Und sich ganz alleine auf den Weg ins Krankenhaus machen, irgendeinen Taxifahrer rufen, fand ich auch nicht so klasse. Umso besser, dass Susanne dann für uns da war (auch wenn es dann anders kam und wir nach etlichen Tagen Terminüberschreitung einen gemütlichen Spaziergang ins Krankenhaus gemacht haben, wo allerdings mit Einleitung und Kaiserschnitt alles anders lief als geplant). Toll, dass seit 2013 sogar einige Krankenkassen die Kosten für Wehenbegleitung übernehmen.

Am allerwichtigsten aber war „unsere Susanne“ dann in der Zeit nach der Geburt. Schon beim ersten Besuch in der Klinik gab sie uns gute Tipps, an die wir uns auch hielten. Beim wechselnden Schichtdienst der Schwestern gabs nicht selten sehr unterschiedliche und widersprüchliche Meinungen und wir wussten oft nicht, was wir glauben sollten. Auch dass man den Pfefferminztee, den es auf der Wöchnerinnenstation reichlich gibt, besser nicht trinken sollte, da er zum Abstillen führt, sagte uns erst Susanne. Obwohl bei uns alles gut klappte, wir die Zeit mit Baby vom ersten Tag im Familienzimmer, über den kurzen Urlaub zu dritt zu Hause und dann übers Wochenbett bis hin zum normalen Alltag gut hingekriegt und genossen haben, gab es immer wieder viele Fragen. Machen wir alles richtig, wächst und gedeiht unsere Kleine so wie sie sollte, wie ist die Narbe am besten versorgt (der Frauenarzt schaut beim einmaligen Nachsorgetermin da nur kurz drauf), welche Muskeln darf man wann wie schon wieder belasten, warum geht der Nabelrest nicht endlich ab (rekordverdächtig: 25 Tage), was macht man, wenn der kleine Wurm nicht gut Luft kriegt, wann bestellt man einen orthopädischen Autositz für ein Kind mit Beckenbeingips, …. Susanne hat immer ein offenes Ohr, kommt geplant oder spontan vorbei, hilft aus, rät und packt an. Und machmal hilft es auch, einfach eine Tasse Tee zusammen zu trinken und alles ist ein bisschen leichter.
Wir sind beide ganz praktisch veranlagt und wissen uns meistens ganz gut zu helfen, aber wenn wir den Rettungsanker Susanne nicht gehabt hätten, hätten wir uns öfter mal ziemlich verzweifelt angeschaut und nicht weiter gewusst.

Vielen Dank Susanne und wir hoffen, du kannst deiner Berufung als Hebamme noch lange nachgehen, auch wenn die Zeiten für euch manchmal nicht einfach sind. Viele Eltern und Kinder verdanken euch einen wunderbaren Start ins Leben.

Astrid, Svea, Henrik