Friedrich

Als unsere erste Tochter Amelie vor fünf Jahren auf die Welt kam, habe ich so richtig Einblick in die Hebammenarbeit erhalten. Ich fand alles rund ums Thema Schwangerschaft, Geburt und Stillen super interessant. Damals hatte ich noch keine Ahnung wo und vor allen Dingen wie man eine Geburt gestalten kann. So kam Amelie dann im Mai 2007 im Krankenhaus neu Bethlehem zur Welt. Die Geburt verlief ohne Probleme und war für mich ein sehr schönes Erlebnis.

Als ich dann auch noch die Ausbildung zur Hebamme anfing, hat mich immer am meisten die natürliche und vor allem die Hausgeburtshilfe interessiert und ich habe mir für unser nächstes Kind eine Hausgeburt gewünscht.

Die richtige Hebamme, bzw. überhaupt noch eine Hebamme zu finden, die Hausgeburten begleitet ist sehr schwer gewesen. Deshalb habe ich mich auch schon in der Frühschwangerschaft auf die Suche gemacht und Susanne gefunden! Ich war froh jemanden zu haben, der mich in der Schwangerschaft in allem unterstützt und beraten hat, auch wenn man sich mal wieder über den Gang zum Gyn geärgert hat – Susanne war da und hat zugehört. Danke noch mal.

Je näher die Geburt rückte, desto größer war die Vorfreude und die Ungeduld. Da unsere erste sechs Tage über Termin geboren wurde, habe ich damit auf jeden Fall gerechnet. Doch auch eine Woche nach Termin immer noch kein Anzeichen von Geburt. Alle guten Tips und Ratschläge haben nicht geholfen, das Baby hat auf sich warten lassen. Neun Tage über Termin hat Susanne vorgeschlagen, Amelie vielleicht doch mal zu Oma und Opa zu bringen. Und tatsächlich war das der Knackpunkt für mich. Ich dachte immer all die Tage, ich sei bereit für die Geburt, aber als Amelie dann weg war, habe ich erst gemerkt, wie angespannt ich doch war.

Prompt bekam ich am Abend Wehen, die sich dann aber in der Nacht wieder gelegt haben. Trotzdem wusste ich, es kann nicht mehr lange dauern. Am nächsten Morgen hatten Robert und ich noch einen Wohlfühltermin in der Saline. Ab und zu hatte ich dann eine Wehe, aber nichts, was nicht auszuhalten war. Mittags kam Susanne noch zur ganz normalen Vorsorge.

Beim Mittagsschlaf bin ich dann schon immer wieder mal von einer Wehe aufgewacht, konnte aber noch gut schlafen. Am Nachmittag haben wir noch einen Spaziergang gemacht. Hier und da immer eine Wehe, aber alles sehr unregelmäßig. Zuhause habe ich mir dann eine Wanne eingelassen und habe damit abgeschlossen, dass es noch an diesem Abend losgeht. Gegen 19:30 Uhr, habe ich dann Susanne angerufen, damit sie einfach noch mal vorbeikommt, da ich mir unsicher war, ob ich mit den rel. unregelmäßigen Wehen schlafen kann. Susanne wollte in der nächsten halben Stunde vorbeikommen. Kaum hatte ich aufgelegt, bekam ich die erste richtig heftige Wehe, dann drei Minuten später die nächste und drei Minuten später wieder die nächste. Jetzt sind es richtige Wehen, hab ich da gedacht. Trotzdem war ich zwischen den Wehen noch super gut drauf und habe mit Robert Karten gespielt und auf Susanne gewartet, immer noch in der Annahme, dass sie auf jeden Fall noch mal nach Hause fährt. Als Susanne 20:15 Uhr bei uns war, hatte ich immer noch Wehen alle zwei bis drei Minuten. „ Ich bleibe dann wohl erstmal hier!“ hat Susanne dann gesagt. Da wusste ich: Alles Klar, jetzt macht sich mein Baby endlich auf den Weg. Robert hat mit dann eine Badewanne eingelassen und überall Kerzen im Bad aufgestellt. Lange konnte ich da nicht drin liegen und habe fast nur gekniet, da es schon langsam anfing zu drücken. Dann wollte ich nur noch raus aus der Wanne und ins Wohnzimmer, da die Wehen sehr stark und heftig waren und ich wusste, dass das gerade alles sehr schnell geht. Susanne hat mich dann untersucht: sechs Zentimeter- bald ist es da. Nun wurde viel ausgepackt und  rumgeräumt, Robert hat Kaffee gemacht. Susanne wollte eigentlich noch den Hocker aus dem Auto holen, aber dazu blieb dann keine Zeit. Kurze Zeit später habe ich mich dann mit Hilfe von Robert vor das Sofa gehockt und dann kam das Köpfchen noch mit stehender Fruchtblase auch schon. 21:45 Uhr ist dann unser Baby geboren. Susanne und ich haben es aus seiner Nabelschnur entwickelt und dann konnte ich es endlich zu mir nehmen. Etwas später haben wir dann nachgeschaut was es denn ist. Ein Junge!!! Friedrich! 4000g, 55 cm lang und 36 cm KU.

Es war einfach eine tolle Geburt, ich habe mich zuhause super geborgen und wohl gefühlt. Auch die Zeit im Wochenbett war toll, mit viel Ruhe und Zeit im Bett . Ich glaube, dass mir das viel Kraft gegeben hat und ich mich deshalb sehr fit und ausgeglichen fühle. Wir sind alle sehr glücklich und Amelie ist sehr verliebt in ihren kleinen Bruder.

Viele, viele Dank Susanne, es war eine ganz tolle Zeit mit dir.

Maxie, Robert, Amelie und Friedrich